Im Bezirk Neunkirchen (NÖ) wurden aufgrund eines Tierhaltungsverbots letzten Mittwoch in einem Gestüt über 40 Pferde, sechs Lamas und Alpakas und drei Hunde behördlich abgenommen. Zwei der Pferde wurden zu unserem Tierschutzhof gebracht. Der Zustand der sehr ängstlichen Tiere ist äußerst erbarmungswürdig: Stark abgemagert, schwere Augenentzündungen, mit Pilz übersäte Körper, ungepflegte und stark eingerissene Hufe, Nasenausfluss, verwahrloste Zähne, Lahmheiten, ein Tumor und ein stark geschwollenes Fesselgelenk. Wer seine Tiere so derart schlecht behandelt bzw. notwendige Behandlungen unterlässt, hat jedes Recht verwirkt, Tiere zu halten!
Der auf Pferde spezialisierte Tierarzt Mag. Michael Wimmer aus Mattsee und unser erfahrenes Pferdeteam kümmern sich seit der Ankunft intensiv um das Duo. Mit den veterinärmedizinischen Behandlungen wurde sofort begonnen, ebenso mit Heu ad libitum sowie zusätzlich langsam steigenden Mengen Kraftfutter samt Nahrungsergänzungsmitteln. Zudem sind die Pferde nun rund um die Uhr in Offenstallhaltung und unter ständiger Beobachtung und werden intensiv betreut, um ihre Angst vor Menschen abzubauen. Als nächstes wird auch ein Hufschmied die Pferde behandeln.
Ursprünglich seien sogar viel mehr Pferde auf dem Gestüt gewesen. Ein Teil dürfte aufgrund des Tierhaltungsverbots jedoch schon weggeschafft worden sein, war jedenfalls am Mittwoch nicht mehr auf dem Hof. Der Fall ist damit mutmaßlich noch nicht abgeschlossen, denn die Halterin dürfte zunächst einmal jahrelange Behördenauflagen ignoriert haben. Auch das Tierhaltungsverbot hatte sie monatelang bekämpft. Somit ist damit zu rechnen, dass sie auch die behördliche Abnahme bekämpfen wird.
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