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Hündin während Urlaub unversorgt in Wohnung zurückgelassen: 3 Monate bedingt

Salzburg/Lochen, 30.5.2023 – Letzten November nahm der Tierschutzhof Pfotenhilfe die völlig abgemagerte Pitbull-Hündin Lissy auf, nachdem sie vom Magistrat der Stadt Salzburg aus einer Wohnung geholt worden war. Sie dürfte laut Zeugen zumindest mehrere Wochen fast unversorgt im Schlafzimmer eingesperrt gewesen sein. Der wegen Drogen- und Gewaltdelikten vorbestrafte Täter gab an, dass sich während eines Urlaubs ein Freund um Lissy kümmern hätte sollen. Zeugen sagten jedoch das Gegenteil samt weiteren unschönen Details aus.

Der Amtstierarzt fand Lissy nach einem Hinweis am 8. November 2022 in dem massiv mit Kot und Urin verschmutzten und verwüsteten Zimmer – ohne Wasser und Futter – in einem erbärmlichen Zustand vor und ließ sie sofort zur Pfotenhilfe bringen, wo sie erstversorgt und vom Tierarzt untersucht wurde. Die deutlich sichtbaren Rippen und die extrem langen Krallen waren weitere deutliche Indizien. Nach drei Prozesstagen am Landesgericht Salzburg wurde der Täter daher heute zu drei Monaten bedingter Haft wegen Tierquälerei verurteilt (Strafrahmen §222: zwei Jahre).

© PFOTENHILFE Lochen

“Nur langsam konnten wir diese furchtbar arme Hündin, die der Täter wohl beinhart verdursten hätte lassen, wieder aufpäppeln. Zu Weihnachten wurde sie schließlich von einem Salzburger adoptiert, mit dem sie überallhin mitkommen und lange Spaziergänge machen darf – ein richtiges Weihnachts-Happy End”, freut sich Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. “Wir haben Lissy nach dem ersten Prozesstag besucht und sind von ihr überglücklich und dankbar abgeschmust worden. Wie gefühllos, eiskalt und abgebrüht muss man sein, dass man einem leidensfähigen Lebewesen so etwas antun kann? Ich hoffe wirklich sehr, dass der Täter jetzt ein lebenslanges Tierhaltungsverbot bekommt, wozu die Stadt aufgrund der Verurteilung nun berechtigt ist. Aber bei zwei Jahren Strafrahmen für Tierquälerei und den massiven Vorstrafen hätte ich mir ein abschreckendes Urteil erwartet. So ein mildes Urteil wird niemand verstehen und es wundert mich dadurch auch nicht, dass Tierquälerei nach wie vor so häufig vorkommt. Tiere haben bei unseren Behörden leider bei weitem nicht den Wert, den sie verdienen. Sie fühlen wie wir, also muss Tierquälerei auch angemessen bestraft werden!”

Veröffentlicht am 30. Mai 2023

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Die Mähsaison hat begonnen. Für uns Anlass euch eine super Initiative aus dem Bezirk Braunau vorzustellen:

Etwa 25.000 Rehkitze fallen pro Jahr in Österreich dem „Mähtod“ zum Opfer. Christoph Kanz aus Hochburg und sein vierköpfiges Drohnenpiloten-Team verbringen ihre Freizeit damit, möglichst viele Kitze vor diesem Schicksal zu bewahren. Indem die Felder vor dem Mähen mittels Drohne überflogen und inspiziert werden. Der Informatiker aus Hochburg-Ach hat seine Drohnen mit Wärmebildkameras ausgestattet und fliegt von frühmorgens bis in die Abendstunden, um Wildtiere zu retten. Gesichert werden dabei freilich nicht nur Rehkitze. Auch Hasenbabys, Fasane und ähnliches Kleingetier konnten schon gerettet werden. Für Equipement und Einsatzfahrzeuge hat Kanz bereits viele tausend Euro investiert. Das ist es dem tierlieben Drohnenpiloten allemal wert. Mittlerweile ist er im gesamten Bezirk Braunau, aber auch im Salzburger Raum und in Bayern unterwegs.

Wie die Rettung abläuft

Sobald ein Rehkitz geortet wird, gibt der Drohnenpilot dies via Funkgerät an die Helfer weiter, die die Einsätze begleiten. Diese sichern anschließend die Rehkitze in luftdurchlässigen Kisten. Der Bauer mäht sein Feld erst, sobald alle Tiere gesichert sind. Gleich danach werden die jungen Wildtiere an Ort und Stelle freigelassen, damit die Rehmutter sie später wiederfindet.

© PFOTENHILFE Lochen
Von innen nach außen mähen

Mittels Flyer macht Kanz die Bauern in der Region auf sein Angebot aufmerksam. Auch ein Mähvorschlag ist darauf abgebildet. „Es hat sich nämlich eingebürgert, dass von außen nach innen gemäht wird. Doch genau so treibt man das ganze Wild in der Mitte des Feldes zusammen und verursacht ein Massaker. Besser ist es, von innen nach außen zu mähen, sodass die Tiere eine Chance haben, zu flüchten“, so Kanz.

Der Vorteil eines Drohnen-Einsatzes für die Bauern liegt auf der Hand: „So haben sie sauberes Futter. Tote Tiere fangen im Silo an zu Gären oder können für die eigenen Tiere lebensbedrohlich werden, wenn sie mit dem Futter aufgenommen werden“, erklärt Kanz.

Wer Interesse an einem Drohnenflug hat, kann sich jederzeit bei ihm melden. Die Kosten für die Wildtierrettung übernimmt laut Kanz die Jägerschaft. Eines ist ihm noch wichtig zu betonen: „Was wir nicht machen, ist, nach Tieren zu suchen, die anschließend bejagt werden sollen. Wir unterstützen keine Drückjagden. Davon distanzieren wir uns.“

Auch wir haben im Vorjahr eine Nachbarswiese, bevor das Gras für die Pferde der Pfotenhilfe gemäht wurde, von Christoph Kanz absuchen lassen, weil wir in den Wochen davor eine Mutter mit zwei Kitzen beobachtet hatten, und waren selbst mit Funkgeräten im Einsatz. Zum Glück haben wir keine Kitze mehr gefunden, sehr wohl aber niedergedrückte Liegeplätze. Da das Heu für Pferde möglichst langstielig sein sollte und daher sehr spät gemäht wird, sind die Kitze oft schon so weit, dass sie selbst mit der Mutter in den Wald gehen können, wenn Gefahr droht.

Mehr Infos und der Kontakt zu „Copter Flüge Kanz“ auf: cfk.co.at

Veröffentlicht am 11. Mai 2023



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Eule kollidierte mit Zug

St. Georgen bei Salzburg/Lochen, 9.5.2023 – Am Sonntag um fünf Uhr morgens sah ein Triebfahrzeugführer der Salzburger Lokalbahn auf Höhe St. Georgen eine Eule auf den Gleisen liegen. Er brachte das hilflose Tier zum Tierschutzhof Pfotenhilfe, wo es als Waldohreule identifiziert und am Montag von einem orthopädischen Chirurgen geröntgt wurde. Dieser diagnostizierte einen Ellenbruch, es bestünden aber gute Chancen, dass der Flügel in einigen Wochen wieder zusammenwächst.

“Wichtig ist jetzt absolute Boxenruhe, während der sie von mir gefüttert wird. In zwei Wochen wird ein Kontrollröntgen gemacht, um den Heilungsprozess zu überwachen”, hofft Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler auf baldige Heilung. “Der Bruch muss schließlich korrekt zusammenwachsen. Wenn die Waldohreule vollständig genesen ist, können wir sie wieder auswildern. Allerdings nicht mehr in Bahnnähe, denn der nachtaktive Vogel dürfte mit dem letzten Zug am späten Samstagabend kollidiert sein.”

Die Wildtierauffangstation der Pfotenhilfe in der Grenzregion Salzburg/Oberösterreich pflegt jedes Jahr hunderte verletzte oder verwaiste Wildtiere und entlässt die allermeisten wieder in die Freiheit. Nur wenn Vögel, wie etwa Schwäne, durch eine Flügelamputation flugunfähig bleiben, dürfen sie ihr restliches Leben vor Feinden geschützt in der Obhut der Pfotenhilfe mit Vollpension genießen.

Wichtig ist den Tierschützern allerdings, dass ihr Rat befolgt wird, wenn ein vermeintlich hilfsbedürftiges Wildtier gefunden wird. Denn oft entscheiden die ersten Hilfsmaßnahmen über Leben und Tod. “Die allermeisten Waisen benötigen viel Wärme – und damit ist keinesfalls Zimmertemperatur gemeint, sondern mindestens unsere eigene Körpertemperatur. Diese können die Findlinge meist nicht selbst erzeugen und halten, weswegen sie durch externe Wärmequellen zugeführt werden muss. Das kann beispielsweise durch Wärmeflaschen oder direkten Körperkontakt geschehen. Unterkühlungen können schneller zum Tod führen als Futtermangel. Zudem kann erst bei entsprechender Körpertemperatur gefüttert werden”, warnt Stadler.

© PFOTENHILFE Lochen

Veröffentlicht am 09. Mai 2023