Der selbe Mann hatte auch schon im Frühjahr eine Zeugin von brutalsten Misshandlungen an seinem Hund bedroht.
Braunau/Ried/Lochen, 26.7.2020 – Wie die Landespolizeidirektion OÖ heute mitteilte (wurde am Samstag ein 19-jähriger Braunauer wegen einer Drohung mit einem Küchenmesser festgenommen und in die Justizanstalt Ried eingeliefert.
Der selbe Mann hatte auch schon im Frühjahr eine Zeugin von brutalsten Misshandlungen an seinem Hund bedroht. Der erst sechs Monate junge Schäferrüde wurde schwer verletzt vom Amtstierarzt beschlagnahmt und am Tierschutzhof Pfotenhilfe erstversorgt und untergebracht und hat den Namen Leo bekommen. Die Verhandlung findet am 13.8.2020 um 8.30 Uhr am Landesgericht Ried im Innkreis statt. Es ist davon auszugehen, dass die Anklage aufgrund der aktuellen Ereignisse ausgeweitet wird.
Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler: “Ich war schockiert, als mir das gepeinigte Hundekind übergeben wurde. Der Täter musste Leo immer wieder mit harten Gegenständen ins Gesicht geschlagen haben, denn dieses war komplett zugeschwollen. Am Hals hatte er Würgespuren und die Haut war mit blauen Flecken übersät. Leo humpelte auch auffällig, und auf den Röntgenbildern kann man erkennen, dass er offenbar so brutal misshandelt wurde, dass er sogar an der Hüfte operiert werden musste. Der junge Schäferhund war auch stark abgemagert und in einem extrem schlechten Gesamtzustand, und er erholt sich bis heute körperlich nur sehr langsam. Noch schlimmer sind aber seine seelischen Wunden, weshalb ich ihn persönlich rund um die Uhr betreue und tröste. Es ist mir unbegreiflich, wie man sich so skrupellos und brutal an einem Kind vergehen kann und mir kommen jetzt noch die Tränen, wenn ich daran denke, was Leo monatelang ertragen musste.”
Update: Ente “Elsa” erhält Fußprothesen aus dem 3D-Drucker
Eine gute Nachricht zuerst: der verstümmelten Wildente geht es mittlerweile besser. Sie ist stabil und schmerzfrei und wurde auf den Namen “Elsa” getauft. Und die nächste gute Nachricht: Elsa darf schmerzfrei leben – ein Tierfreund hat angeboten, ihr Fußprothesen aus dem 3D-Drucker zu fertigen. Hierfür wurden bereits Abdrücke genommen, Entwürfe erstellt und der erste Prototyp gefertigt. Die junge Wildente wird zwar nicht mehr fliegen können, doch dank der Fußprothesen hat sie zumindest die Möglichkeit in den geschützten Bereichen und Teichen des Tierschutzhof PFOTENHILFE ein normales Leben zu führen.
Leider fehlt von den Tierquälern jede Spur. Die Ergreiferprämie wurde mittlerweile durch Tierfreunde auf 4.100 Euro erhöht. Jeder Hinweis ist für wichtig. Gerne können Sie Hinweise auch anonym über unse Kontaktformular hinterlassen.
Falls Sie die Arbeit des Tierschutzhof PFOTENHILFE mit einer Spende unterstützen wollen oder eine Patenschaft für eine unserer Tiergruppen übernehmen, haben Sie hier die Möglichkeit dazu:
Pfotenhilfe nahm Vogel auf / Finderin schockiert / Ergreiferprämie verdoppelt
Beim Spazierengehen mit ihrem Hund sah eine Riederin am Freitag Vormittag eine flugunfähige Wildente neben einem Weg hinter dem Freibad sitzen, die auch nicht wegflog, als sich ihr Hund näherte. Nach einem Anruf bei der Wildtierhotline der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe nahm sie die Ente mit und übergab sie einem Mitarbeiter der Pfotenhilfe, der sofort sah, dass ihr beide Beine etwa ab der Hälfte abgeschnitten wurden. Bei der genauen Untersuchung stellte Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler fest, dass der Ente auch die Flügel gestutzt wurden und sich in den offenen Wunden der Beinstumpen Fliegenmaden eingenistet hatten. Die Wunden wurden aufwendig von den Maden befreit und versorgt und das Tier mit Antibiotika und einem Schmerzmittel behandelt
“Diese Ente muss unfassbare Qualen gelitten haben, denn sie konnte sich nach der Tat nur noch mit Hilfe von Flügelschlägen am Boden weiterbewegen und hat dabei seine offenen Wunden weiter aufgescheuert! Und dann noch die Maden in den Wunden, also wenn ich so einen Täter auf frischer Tat ertappe, kann ich glaube ich für nichts garantieren”, ist Stadler fassungslos und wütend zugleich. “Aufgrund der sich häufenden Fälle verdoppeln wir die Ergreiferprämie auf Euro 2.000,-. Das arme Tier kann sich nicht weit vom Tatort wegbewegt haben. Jeder Hinweis ist wichtig, diese Tierquäler müssen endlich gestoppt werden!”
Die Finderin hatte die abgeschnittenen Beinen nicht wahrgenommen und war schockiert, als sie von der unglaublich grausamen Tat erfuhr. Die Pfotenhilfe erstattet auch in diesem Fall Anzeige bei der Polizei; den Tätern drohen bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe. Jeder Hinweis ist wichtig und wird ernst genommen, auch anonyme Hinweise über das Kontaktformular auf www.pfotenhilfe.at sind jederzeit willkommen.
Update: der für 15.7.2020 um 14 Uhr angesetzte Prozess vor dem Landesgericht Ried musste vertagt werden, da eine Beschuldigte nicht erschienen ist.
Pfotenhilfe rettete einige der Hunde und erstattete Anzeige / Erschütternde Zustände mit schweren, unversorgten Verletzungen
Zucht und Handel mit teils importierten Hundewelpen aus Ungarn ist bzw. war die Einkommensquelle einer Ungarin und eines Oberösterreichers in Lohnsburg (Bezirk Ried im Innkreis, OÖ). Dass dabei nicht alles korrekt zugehe, hatte unter anderem eine unzufriedene Käuferin der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe im April 2019 gemeldet, die ihren Hund wieder zurückgeben wollte. Man habe jedoch statt einer Rücknahme ihr Telefon blockiert. Die Pfotenhilfe hat die Shar-Pei-Hündin Sissi aufgenommen, sich dann selbst ein Bild des Anwesens gemacht und ist auf erschütternde Zustände gestoßen. Am 15.7.2020 um 14 Uhr müssen sich die beiden wegen Tierquälerei vor dem Landesgericht Ried verantworten (AZ: 23 HV 19/20 d).
„Wir fanden kranke, teils schwer verletzte Hunde vor, alles war zugemüllt, mit Kot und Urin verschmiert, die Hunde auf engstem Raum eingesperrt, Qualzucht, händisch veränderte Pässe – das sind nur einige der erschütternden Missstände bei diesen international vernetzten Hundehändlern“, so Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. „Solche dubiosen Welpenimporteure mit Internetangeboten angeblicher Rassehunde sind einer der Gründe, warum Tierheime chronisch überfüllt sind!“
Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe hatte neben einer Anzeige beim Veterinäramt auch eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft wegen Tierquälerei sowie Betrug, Täuschung und Urkundenfälschung eingebracht und Beweise in Form von Dokumenten, Fotos, Videos und Augenzeugen zur Verfügung gestellt. Die Ungarin Henrietta S. dürfte mit ihrem Partner Günther W. über Jahre aus ihrer Heimat massenhaft Welpen verschiedener Rassen importiert und teilweise damit gezüchtet und sie in Lohnsburg verkauft haben.
Auf Internetplattformen fiel den Pfotenhilfe-Mitarbeitern auf, dass die Preise für die angeblich reinrassigen Hunde um das bis zu zehnfache schwankten und auch am Telefon und vor Ort noch einen großen Verhandlungsspielraum aufwiesen. Bezüglich Unterbringung und Gesundheitszustand der Tiere haperte es gewaltig: Der damals neun Monate alte Shar-Pei Rüde Joe, wurde mit anderen Hunden in einem Raum voller Fäkalien gehalten, obwohl diese ihn schwer verletzt haben. Als sie den mit Bisswunden übersäten jungen Hund sahen, kauften sie ihn sofort frei und brachten ihn in eine Tierklinik. Der Befund war erschreckend: Neben den zahlreichen unbehandelten, tiefen Bisswunden, die teils genäht werden mussten, war der Rüde auch in einem schlechten Allgemeinzustand, hatte ältere, juckende Wundverkrustungen sowie eine unversorgte Riss-Quetschwunde, Ohrenentzündung und weitere Erkrankungen. Aufgrund der Qualzucht ist Joes Atmung erschwert, womit sich eine weitere Tierklinik ausgiebig befasst und versucht hat, dieses Leiden zu lindern. Joe war sehr dankbar für seine Rettung und zeigte dies mit großer Anhänglichkeit und Schmuseeinheiten. Auch Chihuahuas und Pudel wurden zum Verkauf angeboten, von letzteren wurde auch einer freigekauft.
“Joe wurde von einer liebevollen Familie adoptiert, die ihn seine furchtbare Vergangenheit hoffentlich irgendwann vergessen lässt. Ich hoffe, dass die Täter nicht mit einer Geldstrafe davonkommen, immerhin beträgt der Strafrahmen bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe. Erschreckend finde ich auch, dass laut aktuellen Meldungen von Bewohnern des Ortes dort immer noch Hunde gehalten werden”, so Stadler. “Wichtig ist für mich, dass nach einem rechtskräftigen Urteil das Veterinäramt jedenfalls ein Tierhaltungsverbot verhängen darf und dies auch wirklich tun wird!”