Categories
Uncategorized

Nasskaltes Wetter große Gefahr für Wildtierbabys

Seit kurz vor Ostern musste der Tierschutzhof Pfotenhilfe in der Grenzregion OÖ/Sbg. schon dutzende Wildtierwaisen, darunter Feldhasen, Eichhörnchen, Marder, Singvögel, Krähen, Tauben und Waldkäuze, aufnehmen – und täglich kommen einige dazu.

“Seit Wochen steht unsere Wildtierhotline nicht mehr still”, so Geschäftsführerin Johanna Stadler, die die Babys persönlich aufzieht und gesundpflegt. “Das derzeitige nasskalte Wetter führt zu einer Verschärfung der Situation, weil Futtermangel das Überleben der Jungtiere zusätzlich gefährdet.” Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe gibt auf ihrer Wildtierhotline 0677/614 25 226 auch wertvolle Tipps für richtiges Verhalten, wenn man Hasen- und andere Wildtierbabys entdeckt und wie man Wildtiere sonst noch schützen und unterstützen kann.

„Anders als die meisten Säugetiere, lässt die Hasenmutter ihre Babys unbeaufsichtigt und kehrt erst viele Stunden später zurück, um sie zu säugen. Die Kleinen sind in dieser Zeit auf sich alleine gestellt und verhalten sich ganz ruhig. Spaziergänger finden die vermeintlich hilflos zurückgelassenen Wildtiere und glauben oft, sie retten zu müssen“, so Stadler. “In diesem Moment wird eine Familie auseinandergerissen, die keine Hilfe gebraucht hätte. Die Mutter beginnt aufgeregt nach ihren Kindern zu suchen, während diese in unerfahrener Menschenhand kurze Zeit später sterben, oder in einer Wildtierauffangstation wie dem Tierschutzhof Pfotenhilfe von erfahrenen Pflegern rund um die Uhr aufwändig versorgt werden müssen um zu überleben.”

Die Pfotenhilfe rät daher die Finger von übereilten Tierrettungen zu lassen und vor dem Angreifen eines Wildtieres erfahrene Wildtierstationen wie die Pfotenhilfe anzurufen, wo man sich informieren kann, ob ein aufgefundenes Tier Hilfe benötigt. „Bringt meine Katze oder mein Hund ein Feldhasenbaby nach Hause, braucht dieses aber auf jeden Fall Hilfe, weil es nicht nur entführt wurde sondern wahrscheinlich auch zumindest innere Verletzungen hat”, so Stadler weiter.

Auch bei den vielen Singvögeln ist guter Rat gefragt. So leben die Küken von Bodenbrütern wie der Amsel nicht auf Bäumen und brauchen daher keine Hilfe, wenn sie im Garten herumhüpfen. “Ein am Boden liegendes, schreiendes Eichhörnchenkind oder ein komplettes Eichhörnchennest hingegen braucht sofortige Hilfe, weil es wahrscheinlich aufgrund eines Sturms oder Baumschneidearbeiten auf den Boden gefallen ist. Die Mutter kehrt in solchen Fällen nicht zurück“, erläutert Stadler.

Hilfreich ist ganzjährig Futter auszulegen, weil viele Tiere in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft mit ihren riesigen Agrarwüsten nicht mehr genug finden. Es liegt aber auch an jedem Gartenbesitzer, seinen Garten etwas natürlicher zu gestalten: Sträucher erst nach der Brutsaison zu schneiden, Bäume nicht im Frühjahr zu fällen, und auch Wildgehölzhecken zu pflanzen, die Vögeln und Kleinsäugern als Versteck, Kindergarten und Nahrungsquelle dienen. Und eine Handvoll Blumensamen, die in wenigen Wochen zur Insektenweide wird, ist genauso wichtig wie der Verzicht auf chemische Spritzmittel und Dünger.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Categories
Was gibt es Neues?!

Schwer kranker, blinder Kater drehte sich nur noch im Kreis

Tierklinik musste beide Augen entfernen / Pfotenhilfe pflegt Lemalian

Schon vor Ostern wurde in einem Garten in Altheim (OÖ) ein Kater entdeckt, der sich andauernd im Kreis drehte. Die Finder hatten ihn daher in die nahe Tierklinik gebracht, die eine beidseitige Erblindung durch eine unbehandelte, stark fortgeschrittene Augenentzündung diagnostizierte. Ein Augapfel war dadurch bereits so stark aus der Augenhöhle hervorgetreten, dass er herauszufallen drohte. Zusätzlich wurden Blutarmut, Abmagerung und Verstopfung festgestellt.

Das arme Tier bewegte sich auch weiterhin nur im Kreis oder den Kopf hin und her. Durch den stark überhöhten Augendruck und die fortgeschrittene Entzündung konnten beide Augen nicht mehr gerettet werden und mussten daher operativ entfernt werden.

Am Tierschutzhof Pfotenhilfe kümmert man sich nun um den schon älteren, kastrierten Kater und hat ihm den Namen Lemalian – nach dem Krieger aus dem Film “Die weiße Massai” – gegeben, weil er so ein tapferer Kämpfer ist. Durch Medikamente, Spezialfutter und viel Liebe befindet sich Lemalian bereits auf dem Weg der Besserung.

Die Hintergrundgeschichte ist jedenfalls skandalös: eine Tierärztin erinnerte sich, dass der Kater bereits im Herbst 2018 mit entzündeten Augen gefunden und in der Tierklinik gesund gepflegt wurde. Als sich die Halterin meldete, wurde ihr das Tier wieder ausgefolgt. Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler ist fassungslos: “Über ein halbes Jahr später wurde der arme Kater nun blind und völlig hilflos gefunden, weil die Halterin ihn trotz seiner schweren Krankheit nicht behandeln ließ, bis es zu spät war, obwohl sie sogar nahe der Klinik wohnt! Jetzt, wo Lemalian blind ist, will sie ihn nicht mehr haben. Wir herzlos kann man sein, um bei solchem Leid tatenlos zuzusehen?”

Veröffentlicht am 24.04.2019

Fotos von Lemalian am Tierschutzhof Pfotenhilfe nach der Augenoperation

Categories
Was gibt es Neues?!

März 2019 am Tierschutzhof PFOTENHILFE

Ein aufregender März liegt hinter uns

Während uns die im Jänner aus einer illegalen Tierhaltung beschlagnahmten Welpen wie ein “Sack voller Flöhe” ordentlich auf Trab gehalten haben, konnten wir auch ein paar anderen Hundeseelen helfen. Einige Tiere fanden auch im März wieder ein neues Zuhause bei liebevollen Familien.

Unsere Schwäne, Gänse und Enten haben den inzwischen aufgetauten Schwimmteich genützt, und alle Bewohner des Tierschutzhofs PFOTENHILFE haben die ersten Sonnenstunden bei frühlingshaften Temperaturen ausgiebig genossen.

Das verwaiste Lämmchen Emily wird derzeit von uns mit dem Fläschchen großgezogen. Unsere Schweine freuen sich über diverse Leckereien und bei den Pferden war der Hufschmied fleißig. Die Schafe und Ziegen bekamen Besuch vom Klauenschneider.

Inzwischen sind auch schon die ersten Wildtierwaisen bei uns eingetroffen und trinken unsere Fläschchen leer.

Am Bachufer wächst der vitaminreiche und wohlschmeckende Bärlauch, der den Tierschutzhof in einen erfrischenden Duft einhüllt.

Schön, dass ihr alle mit den Herzen bei unseren Schützlingen seid und uns unterstützt.

Categories
Uncategorized

Sterbenskranke Katze schleppte sich durch Lochener Ortszentrum

Mitten auf der Straße im Ortszentrum von Lochen (OÖ) kam der Geschäftsführerin des Tierschutzhofs Pfotenhilfe Johanna Stadler letzten Freitag eine verwahrloste, schmutzige Katze entgegen. Sie hielt an, hob das das apathisch wirkende Tier hoch und fuhr sofort zum Tierarzt.

Dieser stellte eine hochgradige Abmagerung, Katzenschnupfen und fortgeschrittene Austrocknung fest. Nach der Erstversorgung wurde sie am Tierschutzhof Pfotenhilfe gepflegt und weiter medikamentös behandelt. Nur rund 24 Stunden später lag die schwarz-weiße Katze jedoch auf der Seite und atmete schwer. Sie konnte vom sofort herbeigerufenen Wochenend-Nottierarzt nur noch erlöst werden.

Stadler: “Ich möchte wirklich wissen, wer in Lochen seine Katze in dem Zustand unbehandelt dahinvegetieren und langsam und qualvoll sterben lässt. Ich bitte die Bevölkerung um Hinweise, wenn jemand die Katze erkennt und weiß wem sie gehört. Schon letzten Herbst haben wir nur einige hundert Meter vom aktuellen Fundort einen Kater in einem ähnlich schlechten Zustand gefunden, der auch so todkrank war, dass er nur noch erlöst werden konnte.” Ebenfalls einfangen konnte Stadler am Freitag einen ausgesetzten Hahn in Lengau. Dieser war stark abgemagert und befindet sich am Tierschutzhof Pfotenhilfe auf dem Weg der Besserung.

Hinweis: heute, 9.4.2019, 10.30h findet am Landesgericht Ried im Innkreis eine Verhandlung wegen Tierquälerei gegen Dejan P. aus Mattighofen statt. Dieser wird beschuldigt kurz vor Weihnachten 2018 einen völlig verwahrlosten Shih Tzu in einem Wald im Gemeindegebiet von Lochen (OÖ) ausgesetzt zu haben. Der Hund wurde damals in die Pfotenhilfe gebracht und dort versorgt. Durch anonyme Hinweise aus der Bevölkerung konnte der Beschuldigte ausgeforscht werden, siehe hier.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Categories
Was gibt es Neues?!

Zwei deutsche Hähne mitten im Wald ausgesetzt

Pfotenhilfe: auch Hähne auszusetzen ist Strafrechtsdelikt

Mitte letzter Woche hat die Pfotenhilfe einen Anruf bekommen, dass zwei Hähne einzufangen, mitten im Weilhartsforst zwischen Überackern und Gilgenberg (Bezirk Braunau, OÖ) an einer Straßenkreuzung ausgesetzt wurden. Nachdem sich einer im Unterholz versteckte, dauerte es bis Freitag, bis die Tierretter beide Hähne einfangen und auf den Tierschutzhof Pfotenhilfe bringen konnten.

Die beringten Zwerghähne gehören der Rasse Brahma an und die Nummern sind von einem deutschen Züchter, weshalb die Pfotenhilfe auch grenzüberschreitend bei Zuchtverbänden recherchiert, wem die Tiere gehören. Die armen Kerle mussten zunächst erstversorgt und dann von jeder Menge Parasiten befreit werden. Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler: “Leider kommt es immer häufiger vor, dass Hähne bei uns abgegeben oder gar ausgesetzt werden. Das Hauptproblem sind einerseits Kleintierzüchterausstellungen, wo es zu unüberlegten Spontankäufen kommt.

Andererseits lassen Leute ihre Hühner brüten und bedenken nicht, dass bis zu 100% der Küken männlich sein können. Das laute Krähen stört dann die Nachbarn oder die Halter selbst und schon wird das Tier zum Problem.

Aber auch Hähne auszusetzen ist mit zwei Jahren Freiheitsstrafe bedrohte Tierquälerei, weil sie nicht überlebensfähig sind, weshalb wir Anzeige erstatten werden.”

Für Hinweise darauf, wer die doch sehr besonders aussehenden Hähne, siehe Foto, zuletzt gehalten hat, ist die Pfotenhilfe unter info@pfotenhilfe.org dankbar.

Veröffentlicht am 01.04.2019